Neues Buch 'Krise der Kritik' untersucht Neoliberalismus-Kritiker und globalen Triumph

Neues Buch 'Krise der Kritik' untersucht Neoliberalismus-Kritiker und globalen Triumph

Seit den 1970er-Jahren hat der dominierende Neoliberalismus intensive Debatten und Kritik ausgelöst. Ein neues Buch mit dem Titel *"Krise der Kritik" untersucht die Krise der Kapitalismuskritiker und die Reaktionen der Linken. Gleichzeitig befassen sich Wissenschaftler:innen mit den Komplexitäten und Grenzen des Neoliberalismus als analytische Kategorie sowie den unterschiedlichen Ansätzen, um seinen globalen Triumph zu verstehen. Die Kritik am Neoliberalismus hat sich weiterentwickelt – von der systemischen Kritik bis hin zur Konsumkritik, wie sie etwa in den Protesten der 1968er-Bewegung sichtbar wurde. Doch der Begriff *"Neoliberalismus" selbst könnte eine umfassende Kritik erschweren, indem er den Fokus auf eine spezifische Spielart des Kapitalismus verengt. Der weltweite Erfolg des Neoliberalismus wird vor allem auf zwei Faktoren zurückgeführt: die strukturelle Umgestaltung des Kapitalismus und die intellektuelle Geschichte der neoliberalen Lehre. Allerdings haben auch sozialdemokratische und linksliberale Akteure neoliberale Reformen umgesetzt – nicht nur konservative Kräfte. Das Buch *"Krise der Kritik" stellt zentrale Kapitalismuskritiker der neoliberalen Ära vor, darunter Patrick J. Deneen. Deneen kritisiert Liberalismus und Kapitalismus aus moralischer und sozialstruktureller Perspektive und betont die zersetzende Wirkung des Kapitalismus auf traditionelle soziale Bindungen. Dies spiegelt eine postliberale Strömung der Kapitalismuskritik im Kontext des Neoliberalismus wider. Die Anthologie *"Crisis of Critique" argumentiert, dass das Verständnis der Schwächen der Neoliberalismuskritiker entscheidend ist, um die gesellschaftlichen Umbrüche seit den 1970er-Jahren zu begreifen. Dennoch markierte die Gründung der *Partei des Demokratischen Sozialismus* (PDS) in den 1990er-Jahren kein Wiederaufleben einer grundlegenden antikapitalistischen Opposition. Die Linke scheiterte daran, eine wirksame Gegenoffensive gegen die neoliberale Transformation zu lancieren. Die Kritik am Neoliberalismus ist vielschichtig und im Wandel begriffen; sie erfordert eine theoretische Auseinandersetzung mit der ökonomischen Kritik. Zwar birgt der Begriff *"Neoliberalismus"* die Gefahr, die Kritik einzuengen – doch das Verständnis seiner Schwächen und der Reaktionen seiner Kritiker bleibt zentral, um gesellschaftliche Veränderungen und die Rolle der Linken darin zu erfassen.