Digitalpakt 2.0: Solinger Schulen begrüßen Abkommen - Aber die Liste der Mängel bleibt lang

Admin User
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Drei Jungen stehen neben einem Schreibtisch mit zwei Computersystemen, einer spricht in ein Mikrofon, trägt ID-Karten mit roten Markierungen, vor einer Wand mit einer Werbetafel, auf der "Russia Imagine 2013" steht.

Digitalpakt 2.0: Solinger Schulen begrüßen Abkommen - Aber die Liste der Mängel bleibt lang

DigitalPakt 2.0: Solinger Schulen begrüßen die Einigung – doch die Mängelliste bleibt lang

Solingen – Nach mehr als einem Jahr Stillstand gibt es endlich Bewegung bei der digitalen Ausstattung der Schulen: Bund und Länder haben sich auf den DigitalPakt 2.0 geeinigt. In Solingen wird die Entscheidung grundsätzlich begrüßt – von Begeisterung kann jedoch keine Rede sein. Zu viele Baustellen gibt es noch, zu zahlreich sind die Geräte, die seit Langem kaputt in den Regalen stehen.

Nach monatelangen Verhandlungen haben sich Bund und Länder auf eine Neuauflage des Digitalpakts für Schulen verständigt. Der DigitalPakt 2.0 sieht vor, dass beide Seiten je 2,5 Milliarden Euro über fünf Jahre bereitstellen – die Kosten werden damit hälftig geteilt. Das Ziel: die Digitalisierung der Klassenzimmer vorantreiben. Doch die Reaktionen vor Ort fallen gemischt aus.

Ab dem 1. Januar 2026 stehen insgesamt fünf Milliarden Euro für die digitale Ausstattung von Schulen zur Verfügung. Anders als beim Vorgängerabkommen fließen diesmal weniger Mittel, allerdings können die Länder ihre Eigenleistungen mit der Bundesbeteiligung verrechnen.

In Solingen zeigt man sich erleichtert über die Einigung, bleibt aber zurückhaltend. Monatelange Unsicherheit hatte Reparaturen und Neuanschaffungen verzögert, viele Schulen kämpfen noch immer mit veralteter oder defekter Technik. Nun gibt es für die Stadt fünf Jahre Planungssicherheit – ein wichtiger Schritt, um langfristige Projekte anzugehen.

Der Verband Bildung und Erziehung (VBE), eine Lehrergewerkschaft, betont jedoch, dass der bloße Austausch kaputter Geräte nicht ausreiche. Nötig seien moderne Unterrichtsmethoden, eine KI-taugliche Infrastruktur und bessere digitale Fortbildungen für Lehrkräfte. Die Gewerkschaft fordert zudem schnellere, bürokratiearme Förderverfahren und wirbt bereits für frühzeitige Gespräche über einen DigitalPakt 3.0, um künftige Finanzierungslücken zu vermeiden. Digitale Bildung, so der VBE, brauche dauerhafte Förderung – und keine bloßen Zeitverträge.

Der DigitalPakt 2.0 läuft bis 2030 und wird paritätisch von Bund und Ländern finanziert. Zwar schafft die Vereinbarung Planungssicherheit, doch Educator:innen und Kommunalpolitiker:innen warnen: Nachhaltiger Erfolg hänge nicht allein von Hardware-Nachrüstungen ab. Jetzt komme es auf die Umsetzung an – und darauf, wie es nach den nächsten fünf Jahren weitergeht.