Tonies startet 2025 mit Rekordumsatz trotz US-Zölle und Handelsbarrieren

Tonies startet 2025 mit Rekordumsatz trotz US-Zölle und Handelsbarrieren
Deutscher Spielzeughersteller Tonies verzeichnet starken Jahresstart 2025 mit fast einem Drittel mehr Umsatz
Der deutsche Spielwarenhersteller Tonies hat einen erfolgreichen Beginn des Jahres 2025 gemeldet: Im ersten Quartal stieg der Umsatz um fast ein Drittel. Das Wachstum des Unternehmens fällt mit einer Expansion des US-Spielzeugmarkts zusammen – trotz steigender Kosten durch anhaltende Handelszölle. Gleichzeitig kämpfen andere europäische Firmen mit den Herausforderungen im hart umkämpften amerikanischen Sektor.
Tonies eröffnete Anfang 2025 ein neues Werk in Vietnam, noch bevor US-Präsident Trump im April globale Zölle ankündigte. Durch diesen Schritt verlagerte das Unternehmen die Produktion seines Toniebox-Audioplayers von China nach Vietnam, wo die Zölle mit 20 Prozent niedriger ausfallen. Diese strategische Entscheidung half, die Kosten zu begrenzen, da auf in China hergestellte Waren weiterhin 30 Prozent Zoll erhoben werden – ein Rückgang gegenüber den ursprünglich geplanten 45 Prozent.
Die USA bleiben der weltweit größte Spielzeugmarkt, mit einem Umsatzplus von 7 Prozent in den ersten neun Monaten des Jahres 2025. Trotz eines durchschnittlichen Preisanstiegs von 4 Prozent aufgrund der Zölle blieb die Nachfrage stabil. Tonies passte seine Preise an und erhöhte den Verkaufspreis einiger Figuren um 2 US-Dollar, erzielte aber dennoch die Hälfte seines Umsatzes in den USA.
Nicht alle europäischen Spielzeughersteller konnten ähnlich erfolgreich abschneiden. Der deutsche Konkurrent Ravensburger übernahm die Zollkosten für in der EU produzierte Artikel, erhöhte jedoch die Preise für in China hergestellte Spielwaren. Der kleinere Gesellschaftsspiel-Hersteller Amigo Spiele hingegen schloss seine US-Tochtergesellschaft 2025, nachdem das Unternehmen mit den Folgen der Pandemie und Handelsbarrieren zu kämpfen hatte.
Seit Januar 2024 führt Tobias Wann das Unternehmen als neuer CEO. Er löste die Gründer Patric Faßbender und Marcus Stahl ab, die in den Aufsichtsrat wechselten. Die frühzeitige Verlagerung der Produktion nach Vietnam verschaffte Tonies einen entscheidenden Vorteil in der komplexen Handelssituation.
Das Umsatzwachstum von Tonies unterstreicht die Fähigkeit des Unternehmens, sich den Handelsherausforderungen anzupassen, während andere Branchenvertreter Rückschläge hinnehmen müssen. Durch die Produktionsverlagerung nach Vietnam und gezielte Preisanpassungen konnte sich das Unternehmen eine starke Position auf dem US-Markt sichern. Bisher scheint sich die Strategie in einem zunehmend kostspieligen globalen Handelsumfeld auszuzahlen.

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