St. Kilian in Paderborn: Brutalistische Kirche zwischen Kulturvision und Schließungsdrohung

St. Kilian in Paderborn: Brutalistische Kirche zwischen Kulturvision und Schließungsdrohung
Katholische Gemeinden in Paderborn stehen vor schwierigen Entscheidungen, da Haushaltskürzungen sie zwingen, langjährige Traditionen zu überdenken. Viele Kirchen, die nach dem Modell der 1970er-Jahre mit eigenen Gemeindesälen und Pfarrhäusern erbaut wurden, stehen nun vor der Schließung oder einem tiefgreifenden Wandel. Dazu gehören St. Kilian und St. Heinrich – die eine zerrissen von innerem Streit, die andere auf dem Weg zu einer neuen Vision für die Zukunft.
St. Kilian, eine markante brutalistische Kirche aus dem späten 1960er-Jahren, fällt mit ihrem fast 60 Meter hohen Turm und dem weiten, runden Innenraum sofort ins Auge. Bodenhohe Buntglasfenster fluten den Raum mit farbigem Licht, während ein moderner Betonaltar den Altarraum prägt. Doch ihre Zukunft ist ungewiss. Der Pfarrgemeinderat möchte sie als 'Kulturkirche' neu nutzen, offen für Veranstaltungen jenseits klassischer Gottesdienste. Der Kirchenvorstand hingegen plädiert dafür, das Gebäude vollständig aufzugeben. Für Menschen wie Claudia Auffenberg, eine Trauerrednerin, ist der mögliche Verlust von St. Kilian eine tief persönliche Angelegenheit. Hier empfing sie ihre Erste Heilige Kommunion, und ihr Vater lag einst in diesem Raum aufgebahrt.
Die Haushaltskürzungen des Erzbistums Paderborn zwingen die Gemeinden zu harten Entscheidungen. Manche Kirchen wie St. Kilian stehen vor der Schließung oder einer radikalen Umnutzung, während andere wie St. Heinrich bereits neue Wege gehen, um breitere Gemeinschaften zu bedienen. Ohne Patentlösung muss jede Gemeinde ihren eigenen Weg in die Zukunft finden.

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