Rosa von Praunheims Vermächtnis: Ein Leben für queeres Kino und Aktivismus

Admin User
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Zwei Frauen in Kleidern, eine Person in Uniform und ein Mann im Anzug stehen und lächeln drinnen, mit Jalousien und Fahnen im Hintergrund.

Kroymann dankt von Praunheim: "Du hast Großes erreicht" - Rosa von Praunheims Vermächtnis: Ein Leben für queeres Kino und Aktivismus

Kroymann würdigt von Praunheim: „Sie haben Großartiges geleistet“

Kroymann würdigt von Praunheim: „Sie haben Großartiges geleistet“

Kroymann würdigt von Praunheim: „Sie haben Großartiges geleistet“

  1. Dezember 2025, 09:35 Uhr

Rosa von Praunheim, Pionier des queeren Kinos und der LGBTQ+-Bewegung, ist im Alter von 83 Jahren verstorben. Sein Tod in der Nacht zum Mittwoch markiert das Ende einer langjährigen Karriere, die von mutigen Filmen und kompromisslosem Einsatz für gesellschaftlichen Wandel geprägt war. Eine der ersten, die ihm Tribut zollte, war die Schauspielerin Maren Kroymann – sie betonte seinen bleibenden Einfluss auf die Rechte von Schwulen und den Fortschritt der Gesellschaft.

In den 1970er-Jahren wurde von Praunheim mit provokanten und visionären Werken weltweit bekannt. Sein Film „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt“ (1971) stellte gesellschaftliche Normen infrage und gilt bis heute als Meilenstein des queeren Kinos. Später setzte er sich in „Ein Virus kennt keine Moral“ (1986) mit der AIDS-Krise auseinander – dringlich, schonungslos und mit unerbittlicher Ehrlichkeit.

Sein Schaffen war vielfältig: vom queeren Musical „Stadt der verlorenen Seelen“ über Dokumentarfilme wie „Die Bettwurst“ bis hin zu „Rex Gildo – Der letzte Tanz“. Jedes Projekt unterstrich seinen Ruf als unerschrockener Erzähler und scharfer Gesellschaftskritiker.

Doch von Praunheim war nicht nur Filmemacher, sondern auch ein lautstarker Aktivist, der für Sichtbarkeit und Selbstakzeptanz kämpfte. 1991 sorgte er für Aufsehen, als er die Prominenten Alfred Biolek und Hape Kerkeling im Live-Fernsehen outete – eine damals umstrittene Aktion, die jedoch wichtige Debatten über Coming-out und queere Identität anstoß.

Maren Kroymann erinnerte an sein Vermächtnis und dankte von Praunheim für seinen unermüdlichen Einsatz für die queere Befreiung. Sein Wirken habe mitgeprägt, dass die Gesellschaft heute offener und liberaler sei.

Von Praunheim hinterlässt ein Werk, das die Darstellung queerer Lebensrealitäten im Film neu definierte. Seine Filme und sein aktivistisches Engagement werden weiterhin Diskussionen über Sexualität, Sichtbarkeit und Menschenrechte prägen. Die queere Community und darüber hinaus werden ihn als furchtlose Stimme in Erinnerung behalten – als jemanden, der Konfrontationen nie auswich.