Johanna Ritzel präsentiert Masterarbeit über die jüdische Emigration in Duisburg

Johanna Ritzel präsentiert Masterarbeit über die jüdische Emigration in Duisburg
Am Donnerstag, dem 13. November, stellte Johanna Ritzel ihre Masterarbeit im Duisburger Stadtarchiv vor und beleuchtete darin die Auswanderung und Flucht der jüdischen Bewohner der Stadt. Die Veranstaltung, Teil der Reihe *"Stadtgeschichte am Donnerstag"", bot eine neue Perspektive auf die Erlebnisse dieser Menschen. Ritzels Arbeit hinterfragt das herkömmliche Bild von Jüdinnen und Juden als passive Opfer. Stattdessen untersucht sie ihre aktiven Entscheidungen zur Flucht oder Auswanderung. Sie ging zentralen Fragen nach, etwa wie viele Einwohner die Stadt verließen, wann und wohin die Hauptwellen der Auswanderung führten und welche Rolle Faktoren wie Herkunft, Alter und Geschlecht dabei spielten. In ihrer Präsentation präsentierte Ritzel individuelle Biografien, die Einblicke in die persönlichen Schicksale und Motive der Frauen und Männer gaben. Damit legte sie die erste systematische Dokumentation seit 1986 vor und schloss eine bedeutende Lücke in der städtischen Geschichtsschreibung. Ihre auf empirischer Datenanalyse basierende Forschung wirft ein neues Licht auf die komplexen Realitäten jüdischen Lebens in Duisburg während dieser Zeit. Sie erinnert daran, dass Migration und Vertreibung – einschließlich der Entscheidung zu bleiben oder zu gehen – centrale Themen sind, um sowohl die deutsch-jüdische Geschichte als auch aktuelle globale Herausforderungen zu verstehen. Die Veranstaltung war kostenlos und für die Öffentlichkeit zugänglich, mit einer maximalen Teilnehmerzahl von 60 Personen.

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