Hoch Nitratwerte im Brunnenwasser: VSR-Wasser Schutz ruft zur Agroforstwirtschaft auf

Hoch Nitratwerte im Brunnenwasser: VSR-Wasser Schutz ruft zur Agroforstwirtschaft auf

Hohe Nitratwerte im Grundwasser – insbesondere in Gebieten wie Hehn, Merreter, Varbrook, Broich und Neuwerk – sorgen trotz bestehender Vorschriften für Besorgnis. Die seit über vier Jahrzehnten aktive VSR-Gewässerschutz fordert die Bundesregierung nun auf, Agroforstwirtschaft als Teil einer nachhaltigen Landwirtschaft zu fördern. Von April bis September untersucht das mobile Labor der VSR-Gewässerschutz Grundwasserproben und informiert die Bevölkerung über die Ergebnisse. Dabei zeigt sich: Jede sechste Probe aus privat genutzten Brunnen in der Region überschreitet den Nitratgrenzwert von 50 Milligramm pro Liter. Trotz Regelungen zu Düngemengen und Ausbringungszeiten bleiben die Nitratwerte jedoch unverändert hoch. Agroforstsysteme, die Bäume und Ackerbau kombinieren, könnten hier eine Lösung bieten. Tief wurzelnde Bäume nehmen Nitrate auf, die in tiefere Bodenschichten gelangen, und verringern so die Belastung des Grundwassers. Gleichzeitig beeinträchtigt diese Methode nicht die Ernteerträge – ein entscheidender Vorteil für Landwirt:innen. Ein Bündnis aus Landwirtschaftsexpert:innen und Berater:innen, darunter die Agroforst-Akademie der DeFAF, betont die dringende Notwendigkeit, Agroforstwirtschaft in Deutschland flächendeckend einzuführen. Die Erkenntnisse der VSR-Gewässerschutz unterstreichen den Handlungsbedarf. Da Agroforstsysteme nachweislich die Nitratbelastung senken, ohne die Erträge zu schmälern, sollte die Bundesregierung ihren Einsatz aktiv fördern. Ein Umsteuern hin zu einer nachhaltigen Landwirtschaft käme nicht nur der Wasserqualität zugute, sondern würde auch Klimaschutz und Artenvielfalt stärken.