Expressionistisches Meisterwerk bleibt nach NS-Restitution in Wuppertal

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Ein Museumsplakette mit Text und Skulpturen darauf.

Beutekunst: Gemälde bleibt in Wuppertal - Expressionistisches Meisterwerk bleibt nach NS-Restitution in Wuppertal

Ein bedeutendes expressionistisches Gemälde bleibt nach einer Einigung mit den Erben einer von den Nazis verfolgten jüdischen Familie im Wuppertaler Von-der-Heydt-Museum. Das Werk Zwei Frauen (Frauen in Grün) von Karl Schmidt-Rottluff war zuvor an die Nachkommen von Alfred Hess restituiert worden, bevor es durch eine gemeinsame Finanzierungsinitiative zurückerworben wurde. Die Vereinbarung markiert einen weiteren Schritt bei der Aufarbeitung der NS-Kunstraubverbrechen.

Das Gemälde gehörte ursprünglich Alfred Hess, einem jüdischen Industriellen aus Erfurt, der 1931 starb. Seine Witwe Thekla Hess brachte das Kunstwerk 1933 in die Schweiz, kehrte damit aber 1937 unter nationalsozialistischem Druck nach Deutschland zurück. 1939 floh sie schließlich nach London.

Nach dem Zweiten Weltkrieg erwarb das Von-der-Heydt-Museum (damals Städtisches Museum Wuppertal) das Werk 1947 vom Kölner Kunsthändler Aloys Faust. Jahrzehnte später arbeitete das Museum mit deutschen Behörden und den Hess-Erben zusammen, um die umstrittene Eigentumsfrage zu klären. Der Rückkauf wurde durch Mittel der Kulturstiftung der Länder, des Landes Nordrhein-Westfalen und der NRW-Stiftung finanziert, wobei der genaue Kaufpreis nicht bekannt gegeben wurde.

Christine Regus, Generalsekretärin der Kulturstiftung der Länder, betonte die Notwendigkeit von Transparenz bei der Rückgabe NS-verfolgungsbedingt entzogener Kunst. Es handelt sich um die zweite Restitution an die Familie Hess in Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr – im Januar war bereits eine Einigung mit dem Kaiser-Wilhelm-Museum in Krefeld erzielt worden. Zu früheren Rückgaben zählt etwa die 2006 erfolgte Restitution von Ernst Ludwig Kirchners Berliner Straßenbild durch Berlin, das später für 30 Millionen Euro verkauft wurde.

Das Gemälde verbleibt nun nach einer fairen Lösung mit den Erben in der Wuppertaler Sammlung. Der Fall unterstreicht die anhaltenden Bemühungen, historische Ungerechtigkeiten im Kunstbesitz aufzuarbeiten. Mehrere Stiftungen und staatliche Institutionen trugen dazu bei, seine Zukunft im Museum zu sichern.