Evonik-Aktie stürzt nach dreifacher Herabstufung auf Rekordtief ab

Admin User
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Eine Apotheke mit einem Fahrzeug davor und einem Gebäude in der linken Ecke.

Evonik-Aktie stürzt nach dreifacher Herabstufung auf Rekordtief ab

Evonik Industries steht unter Abwertungsdruck – drei Großbanken stufen Aktien herab

Die Evonik Industries steht vor einem Scherbenhaufen an Herabstufungen: Drei führende Investmentbanken, darunter Goldman Sachs, haben ihre Bewertungen und Kursziele für den Chemiekonzern drastisch gesenkt. Die Aktie stürzte daraufhin auf ein Rekordtief.

Den Anfang machte Goldman Sachs, das Evonik von „Neutral“ auf „Verkaufen“ herunterstufte und das Kursziel auf 11,60 Euro reduzierte. Als Begründung nannte die Bank eine schwache Portfolio-Perspektive sowie eine kritische Einschätzung der Unternehmenslage, die durch Preisdruck im Methionin-Markt und strukturelle Probleme in der Chemieindustrie verschärft werde.

Auch Jefferies zog nach und stufte Evonik von „Halten“ auf „Underperform“ (schlechter als der Markt) zurück. Die Citigroup beließ zwar ihre „Kauf“-Empfehlung, senkte aber ebenfalls das Kursziel. Der Relative-Stärke-Index (RSI) der Aktie fiel auf ein extrem überverkauftes Niveau von 15,8 – ein Zeichen grundlegender Schwäche, auch wenn dies für Contrarian-Investoren ein Kaufsignal sein könnte.

Nach den Herabstufungen brach der Evonik-Kurs auf ein Allzeittief von 13,55 Euro ein – ein deutlicher Ausdruck der Anlegerbesorgnis. Der Absturz folgt auf enttäuschende Q3-2025-Zahlen und eine subsequent gesenkte Prognose im November 2025. Das Effizienzprogramm „Evonik Tailor Made“, das die Prozesse straffen und Kosten senken soll, wird von Analysten jedoch skeptisch betrachtet: Ob es ausreicht, um die anhaltende Überkapazität in der Branche zu bewältigen – die seit Langem auf die Margen drückt –, bleibt fraglich.

Bis zur Vorlage der nächsten Quartalszahlen im Frühjahr 2026 wird die Aktienperformance maßgeblich von der allgemeinen Konjunkturentwicklung und Anzeichen einer Nachfrageerholung in der Chemieindustrie abhängen. Trotz der aktuellen Pessimismuswelle könnte der stark überverkaufte Status der Aktie jedoch auch Schnäppchenjäger anlocken.