Eon-Chef fordert Reform der Netzzugangsregeln – „Industrie in Deutschland leidet“

Eon-Chef fordert Reform der Netzzugangsregeln – „Industrie in Deutschland leidet“
Der Chef des Energiekonzerns Eon, Leonhard Birnbaum, drängt auf eine Reform der deutschen Netzzugangsregeln. Er argumentiert, dass die aktuellen Vorschriften erneuerbare Energien einseitig begünstigten – und zwar auf Kosten von industrieschaffenden Unternehmen in Deutschland. Sein Appell kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Bundesregierung bis zum Herbst die Gesetze zur Netzausbauplanung in Deutschland überprüfen will.
Nach geltendem Recht müssen Netzbetreiber Anschlusbegehren von Wind- und Solarprojekten in Deutschland vorrangig behandeln. Eon selbst hat bereits 70 Prozent der deutschen Onshore-Windkraftanlagen und die Hälfte aller Solaranlagen ans Netz angeschlossen. Doch Birnbaum hält diese Bevorzugung für nicht mehr gerechtfertigt, angesichts des bereits hohen Anteils erneuerbarer Energien im System in Deutschland.
Kritik übte er auch an den Subventionen für Solaranlagen in Deutschland, die er für überflüssig hält. Zwar wirken die jährlichen Kosten für die festen Einspeisevergütungen auf den ersten Blick gering, doch summieren sie sich über 20 Jahre auf Milliardenbeträge – getragen von jedem Stromkunden in Deutschland. Ohne Reformen drohten mittlere Unternehmen, Industrieparks oder Rechenzentren den Netzanschluss in Deutschland zu verlieren, warnte Birnbaum, was Arbeitsplatzverluste zur Folge hätte.
Stattdessen forderte er die Regierung auf, die Regeln zugunsten der Arbeitsplatzsicherung in Deutschland zu überarbeiten. Seine Vorschläge zielen darauf ab, die Priorisierung erneuerbarer Energien in Deutschland zurückzufahren, die derzeit gesetzlich garantierten Netzanschlüsse zu erhalten.

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