70 Jahre Bundeswehr: Wie die Wehrpflicht Deutschland nach dem Krieg prägte

Admin User
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Ein Buchumschlag mit Armee-Panzern und Jeeps in einer KriegsSzene mit Text darüber.

70 Jahre Bundeswehr: Wie die Wehrpflicht Deutschland nach dem Krieg prägte

70 Jahre Bundeswehr: „Auf keinen Fall!“

Teaser: Die Bundeswehr entstand im Kontext des Ost-West-Konflikts. Doch die Debatten über Wehrpflicht und NATO-Ziele aus den Gründungsjahren hallen bis heute nach.

11. November 2025, 06:59 Uhr

Die Bundeswehr wurde am 12. November 1955 offiziell in der Ermekeil-Kaserne in Bonn gegründet. Ihre Entstehung markierte einen Wendepunkt im Nachkriegsdeutschland – löste aber auch heftigen Widerstand bei politischen Gruppen, Wissenschaftlern und in der Bevölkerung aus.

Pläne für eine westdeutsche Armee stießen von Anfang an auf scharfe Ablehnung. Bereits 1951 sorgte ein Volksbegehren gegen die Wiederbewaffnung für massive Proteste: Über 100.000 Menschen beteiligten sich an Streiks und Kundgebungen. Die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte Kriegsdienstgegner (DFG-VK) führte die Bewegung an und warnte, die Remilitarisierung berge die Gefahr einer Rückkehr zum Militarismus der NS-Zeit. Sie riefen zum Wahlboykott auf und kämpften gegen den NATO-Beitritt.

Die Gründung der Bundeswehr prägte die Rolle Westdeutschlands im Kalten Krieg. Trotz aller Proteste wurden Wehrpflicht und NATO-Mitgliedschaft 1957 umgesetzt. Die Debatten der 1950er-Jahre legten den Grundstein für die militärische und politische Ausrichtung Deutschlands in den folgenden Jahrzehnten.