Hildegard Knef: Wie ihre Stimme und ihr Mut die Nachkriegszeit prägten

100 Jahre Hildegard Knef: Ihr Make-up-Artist erinnert sich - Hildegard Knef: Wie ihre Stimme und ihr Mut die Nachkriegszeit prägten

Hildegard Knef – eine der prägendsten Figuren des Nachkriegsdeutschlands – hätte am 28. Dezember 2025 ihren 100. Geburtstag gefeiert. Mit ihrer rauchigen Stimme, ihren scharfsinnigen Texten und ihrer ausdrucksstarken Präsenz hinterließ sie als Schauspielerin, Sängerin und Schriftstellerin ein bleibendes Erbe. Ihr Leben, geprägt von Widerstandskraft und schöpferischer Energie, fasziniert noch Jahrzehnte später.

Ihr Durchbruch gelang Knef 1946 mit der Hauptrolle in „Die Mörder sind unter uns“, dem ersten deutschen Spielfilm nach dem Krieg. Doch ihre Karriere beschränkte sich nicht auf die Schauspielerei: Sie stand am Broadway auf der Bühne, schrieb eigene Liedtexte und veröffentlichte mit „Der geschenkte Gaul“ eine viel gelesene Autobiografie. Unverkennbar wurde sie durch ihre dunkel umrandeten Augen und ihre markante Stimme – ein Markenzeichen, das ihre Fans sofort erkannten.

Hinter der Bühne war sie eine Kämpferin. Ihr langjähriger Maskenbildner René Koch erinnerte sich an ihren Humor und ihre Weigerung, sich von Rückschlägen unterkriegen zu lassen. Selbst an schweren Tagen stand sie immer wieder auf. Wer sie kannte, beschrieb eine Frau von schonungsloser Ehrlichkeit – mitunter direkt, ja beißend, wenn man sie reizte. Ihre persönlichen Hinterlassenschaften, von Briefen bis zu Bühnenkostümen, werden heute im Hildegard-Knef-Archiv der Akademie der Künste Berlin bewahrt. Einige dieser Erinnerungsstücke sind in einer von Koch kuratierten Ausstellung zu sehen, die ihr Andenken lebendig hält. Später wurde ihr Leben verfilmt und als Graphic Novel neu erzählt, sodass auch jüngere Generationen ihre Geschichte entdecken.

Knefs Einfluss reicht weit über ihre Zeit hinaus. Mit ihrem Wirken in Film, Musik und Literatur prägte sie die Nachkriegskultur, während ihre persönliche Stärke sie zur Symbolfigur des Durchhaltevermögens machte. Zum bevorstehenden Jubiläum sorgen Ausstellungen und Adaptionen dafür, dass ihr Vermächtnis ungebrochen strahlt.